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Landkreise Borken, Coesfeld, Emsland, Grafschaft Bentheim, Steinfurt und Warendorf treten im HyLand-Wettbewerb geschlossen als Wasserstoffregion an

22.02.2023

Bewerbung um bis zu 15 Mio. € Fördermittel für Wasserstofftankstellen

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Graphik: Projektregion im überregionalen Kontext mit geplanten Wasserstoff-Tankstellen (Bildquelle: saftladen)

Kreis Coesfeld. Entlang der niederländischen Grenze haben sich sechs Landkreise der Bundesländer Niedersachen und Nordrhein-Westfalen zusammengeschlossen, um als Gemeinschaftsprojekt „NortH2West Mobility“ im HyLand-Wettbewerb des Bundesministeriums für Verkehr und Digitales anzutreten. Die Kreise Borken, Coesfeld, Emsland, Grafschaft Bentheim, Steinfurt und Warendorf bewerben sich als sogenannte „HyPerformer-Region“ um die höchste Stufe in dem Förderprogramm zum Ausbau der Wasserstoffmobilität in Deutschland. Bei Auszeichnung winken den Projektpartnern bis zu 15 Mio. € für Wasserstoffprojekte in der Mobilität.

Mit der gemeinsamen Bewerbung bauen die beteiligten Unternehmen, Städte und Landkreise auf die in den letzten Monaten und Jahren erarbeiteten Konzepte und Vorstudien, wie beispielsweise „HyExperts“ oder „NRW-Modellregion Wasserstoffmobilität“, auf. Die 15 Mio. € Fördermittel sollen für die Errichtung von insgesamt sieben ausgewählten Wasserstoff-Tankstellen in den beteiligten Bundesländern eingesetzt werden. „Mit unserem Projekt „NortH2West Mobility“ wollen wir die Wasserstoffmobilität vom Papier auf die Straße bringen“, sagt Dr. Tim Husmann von der H2-Region Emsland, die als Vertretung des Landkreises Emsland die Gesamtkoordination des HyPerformer-Projekts übernimmt: „Der Bau dieser Tankstellen ist nicht nur wichtig, um die zentralen grenzüberschreitenden Verkehrsrouten – und damit in großem Maße den internationalen Schwerlastverkehr - mit Wasserstoff zu versorgen. Auch die knapp 500 Wasserstoff-Fahrzeuge, die in der Projektregion über Fördermittel erschlossen werden sollen, müssen vor Ort betankt werden können.“

Im Kreis Coesfeld werden Planungen für eine Wasserstoff-Tankstelle im Süden der Stadt Coesfeld forciert. Beabsichtigt ist, die Tankstelle durch die Westfalen Gruppe aus Münster errichten zu lassen, die Erfahrung im Bau und Betrieb von Wasserstoff-Tankstellen mitbringt. „Wir sehen in der Etablierung der Wasserstofftechnologie im Mobilitätssektor großes Potential“, erklärt Stefan Nübel, Projektkoordinator Wasserstoffmobilität der Westfalen Gruppe. Die Errichtung einer leistungsfähigen Infrastruktur könne gleichzeitig einen nachhaltigen Beitrag zur Dekarbonisierung wie auch zur Weiterentwicklung und damit zur Sicherung der Wirtschaftsstruktur in den jeweiligen Regionen leisten. Neben dem Betrieb von stationären Wasserstoff-Tankstellen testet die Unternehmensgruppe aktuell auch den Einsatz von mobilen H2-Tankstationen.

Einige regionale Logistik-Akteure aus dem Raum Coesfeld haben bereits starkes Interesse angemeldet, ihre Fahrzeugflotten auf Wasserstoff umzustellen, sobald die Tankstelle realisiert wird. Nübel: „Perspektivisch könnte über die Tankstelle ein Bedarf von rund 2.000 Kilogramm Wasserstoff täglich gedeckt werden.“ Da seitens der kreiseigenen GFC GmbH parallel Planungen zur Erzeugung von grünem Wasserstoff mittels Elektrolyse in Coesfeld-Höven laufen, besteht die Möglichkeit, Synergieeffekte zwischen beiden Projekten zu nutzen.

Die Region von Emsland bis zum Münsterland ist durch ihre geografische Lage als auch durch die bereits vorhandenen Wasserstoffprojekte besonders für den Aufbau der Wasserstoffmobilität qualifiziert. Das Projektgebiet gilt als „Grünes Wasserstoff-Tor zum Ruhrgebiet“ und deckt zentrale Verkehrsrouten zwischen Deutschland und den Niederlanden ab. „NortH2West Mobility“ kann für die Versorgung der Tankstellenstandorte auf die geplanten 130 km langen Wasserstoffpipelines des Konsortiums GET H2 und die H2ERCULES Pipeline zwischen Wilhelmshaven und Gronau zurückgreifen. Im Projektgebiet befinden sich bereits heute große Wasserstoff-Erzeugungsprojekte. Zahlreiche Vorhaben in Industrie und Gewerbe sind innerhalb der nächsten Jahre geplant. Mit „NortH2West Mobility“ soll nun auch der Mobilitätsbereich verstärkt integriert werden. Dabei werden auch bereits vorhandene Projekte einbezogen, um länderübergreifend die Batteriemobilität mit einer weiteren CO2-freien Alternative zu ergänzen. Wasserstoff gilt insbesondere im Schwerlastbereich als eine Schlüsseltechnologie zur Erreichung der Klimaziele. Eine Entscheidung über den Ausgang des HyLand-Wettbewerbs wird Ende April erwartet.

Auslobende Institution des HyLand Wettbewerbs ist das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV). Für die Durchführung des Wettbewerbs im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NIP) sind die Programmgesellschaft NOW GmbH und der Projektträger Jülich zuständig.

 

 

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Foto: Das Bewerberkonsortium „NortH2West Mobility“ mit den Vertreterinnen und Vertretern der beteiligten Landkreise, Städte und Firmen (Foto: Esther Gebert, H2-Region Emsland)